Ballschule Heidelberg im Tenniskreis Groß-Gerau

Am 12.10.2014 fand die Einführung in die Heidelberger Ballschule für Trainer des Tenniskreises Groß-Gerau statt. Es waren acht Vereine mit dem TC Rot-Weiß-Groß-Gerau, der SKG Wallerstädten, dem TC Nauheim, dem Tennisclub Grün-Weiß Walldorf, der SKG Stockstadt, dem TV Rüsselsheim-Haßloch, der TG Rüsselsheim und dem TC Gustavsburg vertreten. Nach einem kurzen theoretischen Teil des Heidelberger Ballschullehrteams, wurden alle Teilnehmer für den praktischen Teil in zwei Gruppen eingeteilt. Beide Gruppen waren sehr engagiert und es herrschte ein angenehmes Gruppenklima. Der praktische Teil überwog, in dem Übungen und Spiele vorgestellt wurden, die die Ziele der Heidelberger Ballschule verfolgen.

Die Ballschule Heidelberg beschäftigt sich mit einer kindgerechten und sportartübergreifenden Methode, um Kindern spielerisch grundlegende Bewegungsabläufe, koordinative Fähigkeiten und Taktiken anzueignen, als Basis für die verschiedenen Sportarten. Die Begriffe Taktik, Technik und Koordination tragen das Konzept der Heidelberger Ballschule. Sie sind Überbegriffe für kleinere Bausteine, welche kombiniert werden können und in entsprechenden Übungen wiederzufinden sind. Das Motto heißt: „Spielen lassen!“, denn Kinder lernen am besten, wenn sie eigene Erfahrungen zeitgemäß ihrer motorischen und geistigen Entwicklung machen dürfen. Nach einem afrikanischen Sprichwort heißt es:

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

Genauso sieht das der Tenniskreis und möchte mit diesem Einstieg über allgemeine verknüpfende Ballspielerfahrungen seinen Kindern Zeit und Raum zur motorischen und geistigen Entwicklung geben. Zukünftig werden Kinder ab 3 Jahren in differenzierten Altersgruppen dem Ballspielen ob mit oder ohne Schläger näher gebracht. Ab dem 7. Lebensjahr kann dann in alle Ball- und Rückschlagspielsportarten differenziert werden. Die Tennisvereine gehen damit in der übergreifenden Ausbildung ohne eine viel zu frühe Spezialisierung voran. Die vorzeitige Spezialisierung kann nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zudem als eher negativ betrachtet werden und führt oftmals zu einem frühen Sportausstieg in der Pubertät. Weitere negative Folgen wie einseitige Bewegungsverarmung oder mangelnde Transferleistungen in andere Bewegungsbereiche gehören damit der Vergangenheit an. Ziel ist es jedoch, nicht nur die ohne hin schon sportlich tätigen Kinder zu noch mehr Bewegung zu motivieren, sondern auch alle anderen Kinder mit diesem Konzept zu erreichen, was dann den Vereinen zugutekommt. Durch das Training der Kinder als „Allrounder“ ist es ihnen offen, in welche Richtung sie sich spezialisieren, mit anderen Worten, welche Sportart sie dann wählen.

Wir wollen die Ballschule in Kindertagesstätten, Schulen und in die Tennisvereine integrieren, um damit optimale Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der die Trainer der verschiedenen Vereine Bestätigung oder auch neue Ideen für ihr eigenes zukünftiges Training gewinnen konnten. Außerdem war es der Grundstein einer neuen Entwicklung im Tenniskreis Groß-Gerau.

Weitere Fortbildungen und organisatorische Entwicklungen werden folgen.